Die Beruflichen Schulen Obersberg veranstalteten ein MINT-Projekt mit den Gesamtschulen.
An acht Praxisstationen zu Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik konnten Schülerinnen und Schüler erste Erfahrungen durch praktische Übungen sammeln, um für die zukünftige Berufswahl besser gerüstet zu sein.
Forschen mit Technik, Neugierde und Begeisterung fürs Experimentieren – all das konnte für interessierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsklassen 7 aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg im MINT-Parcours angeboten werden. Am 11. und 18. Februar 2015 öffneten die Beruflichen Schulen Obersberg in Bad Hersfeld für insgesamt 100 Jugendliche ihre Türen. An diesen Tagen besuchten Schülerinnen und Schüler von den Gesamtschulen Geistal, Obersberg aus Bad Hersfeld, Obersuhl, Rotenburg und Bebra die Beruflichen Schulen am Obersberg, um erste Praxiserfahrungen zu machen und Einblicke in die Werkstätten für duale Ausbildungsberufe zu bekommen.
An beiden Tagen konnten in dem MINT-Parcours kreative Prototypen gebastelt, Computerspiele entwickelt, eine mobile Handyladestation gebaut, mit elektronischen Verbindungen ein „Heißer Draht“ und der kleinste Motor erstellt, aus unterschiedlichen Metallen Armreife gebogen und verziert, eine CNC-Säge programmiert sowie ein Flugzeug gefertigt werden.
„Solch ein Tag müsste öfter angeboten werden“, sagte Siebtklässlerin Ilea von der Gebrüder Grimm Gesamtschule in Bebra. „Es ist eine tolle Abwechslung zum normalen Schulalltag“ ergänzt sie. Auch ihre Mitschülerinnen und Mitschüler zeigten sich begeistert von diesem Projekt. Die Siebtklässler arbeiteten hoch konzentriert und engagiert an ihren Stationen und zeigten großes Interesse im Bereich der MINT-Fächer.
Die vielseitigen Experimentierstationen wurden durch Studierende, angehende Lehrer des Fachs Arbeitslehre von der Universität Kassel und ihrem Prozenten Prof. Dr. Ralf-Kiran Schulz didaktisch begleitet. Mit diesem Kooperationsangebot wird die Berufswahlkompetenz der Schülerinnen und Schüler erweitert und reale Praxisbezüge zu MINT-Berufen hergestellt. Einen zusätzlichen Einblick erhielten sie in den Werkstattführungen und im Gespräch mit Berufsschullehrkräften und Auszubildenden.
Unter MINT-Berufen vermuten viele Jugendliche und Eltern ausschließlich Studienberufe, aber ein Großteil der dualen Ausbildungsberufe erfordert ein Interesse und Stärken in den Lernfeldern der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Insbesondere Mädchen und junge Frauen trauen sich eine Ausbildung in „männertypischen Berufen“ häufig nicht zu und brauchen Unterstützung, um ihre Interessen und Fähigkeiten zu erkennen. Um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, erfordert es, alle jungen Menschen auf dem Weg in eine Ausbildung mit zu nehmen.
Dass der MINT-Parcours umgesetzt werden konnte, verdanken wir dem kontinuierlichen Engagement der Ersten Kreisbeigeordneten Elke Künholz für die individuelle Förderung der Jugendberufshilfe im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Bereits über drei Jahren kann das Kommunale Übergangsmanagement mit fünf Jobcoaches durch kommunale Mittel gesichert werden. Zusätzlich fördert die Agentur für Arbeit Bad Hersfeld/Fulda die Berufsorientierungsmaßnahmen in Kleingruppen, wie den MINT-Parcours. Die gute Netzwerkarbeit des Kommunalen Übergangsmanagements führte die regionalen Partner, wie die Gesamtschulen, die Berufliche Schulen am Obersberg und die Universität Kassel mit dem Institut für Berufsbildung zusammen und koordiniert die Umsetzung.
Die Erste Kreisbeigeordnete besuchte den MINT-Parcours gerne und überzeugte sich von dem Durchführungskonzept vor Ort. Sie war sichtlich erstaunt, dass 50 Mädchen und Jungen in einem Raum zusammen hoch konzentriert arbeiteten und sich auch von dem Presserummel nicht stören ließen. Im anschließenden Auswertungsgespräch mit der kommissarischen Schulleiterin der Beruflichen Schulen Obersberg Christine Draude, Prof. Dr. Ralf-Kiran Schulz von der Universität Kassel, der Projektleitung Sabine Ender und den Jobcoaches dankte Elke Künholz allen Partnern für die gute Zusammenarbeit und überreichte eine Teilnahmebescheinigung für die 19 Studierenden zur Unterstützung ihrer Bewerbungsunterlagen nach dem Studium.
Von links: Ilea Schmidt, Stephanie Bein und Elke Künholz