IMG_3439Ganze Eimer und Tonnen voller kleiner bunter Deckel haben die Kinder gesammelt und gezählt: genau 15700 Stück sind es, Flaschenverschlüsse, die recycelt werden sollen und so einem guten Zweck dienen werden. Mit Hilfe der Bebraer Schulkinder können bald 31 Kinder in ärmeren Ländern gegen Kinderlähmung geimpft werden.

Kunstlehrerin Kathrin Gebhardt-Nieselt ist auf die Aktion von Rotary Deutschland aufmerksam geworden: Überall sollen Menschen die Flaschenverschlüsse aus dem Kunststoff Polyethylen sammeln. Da ein Deckel rund zwei Gramm wiegt, so die Handreichung der Rotarier, ergeben 500 Deckel ein Kilogramm Material, dessen Gegenwert die Polio-Impfung eines Kindes finanziert.

Die Sechstklässler der Bebraer Brüder-Grimm-Schule begeistern sich für die Aktion: Felix hat im Herkulesmarkt gefragt und sich dort blutige Blasen an den Fingern geholt, als er mehr als 600 Verschlüsse von den dort gelagerten Pfandflaschen geschraubt hat. Paula hat die Verwandtschaft zum Sammeln motiviert. Denn, so erklärt sie, die Deckel würden bei der Pfandgut-Rückgabe nicht benötigt. „So können wir helfen, auch ohne Geld“, sagt Nia. Auch Lehrer und Schüler anderer Klassen haben gesammelt.

Die Klasse 6b ist eine sogenannte Kunst-Profil-Klasse, die Schüler haben zwei zusätzliche Kunststunden in der Woche. Im Unterricht haben sie sich Gedanken über die Wiederverwertung von Abfall gemacht. Entstanden sind daraufhin Roboter aus Müll, die die Schüler beider Klassen gebaut haben.

Einfallsreich haben sie Deckel und andere Dinge wie Eierkartons, Drähte und Dosen, die im Müll gelandet wären, zu fantasievollen Robotern zusammengebaut, die verschiedene Eigenschaften haben. Der eine ist klein und niedlich, ein anderer kann sprechen, frisst Müll oder hat Haare aus Metallfedern. Im Foyer der Schule sind die Roboter ausgestellt.

Die Aktion von Rotary wird im Internet auf www.deckel-gegen-polio.de beschrieben.

Kunst aus Müll für den guten Zweck